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Aktuelles

Bauherrenratgeber

Der clevere Weg zum Eigenheim

Worauf Bauherren achten sollen:
Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen oder bauen will, profitiert von den günstigen Zinsen. Doch worauf sollten angehende Bauherren sonst noch achten?

Der Erwerb oder der Bau des eigenen Hauses ist meistens die größte private Investition im Leben. Ob das eine guteEntscheidung ist, wird die Zukunft erweisen. Der Bauherren-Schutzbund (BSB) rät, trotz aktuell niedriger Bauzinsen nicht übereilt zu handeln. Denn die Entscheidung fürs Eigenheim wird umso sicherer, je gründlicher man sie vorbereitet. Zeitdruck ist dabei der schlechteste Ratgeber.

Deshalb gilt: Der Bauherr sollte nicht den erstbesten und vielleicht auf den ersten Blick billigsten Anbieter wählen, sondern sich über die Fachkompetenz und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit seines künftigen Vertragspartners gründlich informieren. Nach den Erfahrungen des BSB lässt sich schon aus der Beratungsqualität einer Firma viel über die Seriosität ableiten. Nützlich ist, sich Referenzen geben zu lassen und bei den entsprechenden Bauherren nachzufragen.

Besonderes Augenmerk auf Baubeschreibung
Es lohnt sich, vor dem Gespräch mit dem Bauträger eigene Vorstellungen über das Haus zu erarbeiten. Klarheit sollte bestehen über die Größe der Wohnfläche, Grundriss und Bauweise des Hauses. Wichtig ist auch, sich eine Maximalgrenze für die Kosten zu setzen. Mit einer detaillierten Beschreibung des gewünschten Hauses haben Bauherren gute Karten bei den Vertragsverhandlungen.
Besonderes Augenmerk muss der Bau- und Leistungsbeschreibung gelten, denn sie offenbart, was man wirklich für sein Geld bekommt. Je konkreter Leistungsumfang, Art und Qualität der Baustoffe und Materialien sowie der Ausstattungsgrad beschrieben sind, umso geringer ist das Risiko, so der BSB. Deshalb sollte dieses Herzstück des Bauvertrages gründlich geprüft und über Leistungsumfang, Qualitätsstandards und Kosten konsequent verhandelt werden.

Nicht auf Vorauszahlungen einlassen
Vor Unterzeichnung des Bauvertrages sollten Bauherren gründlich prüfen, ob die Kalkulation realistisch und marktgerecht ist. Inakzeptabel sind Zahlungspläne mit Vorauszahlungen. Darauf sollte sich niemand einlassen, rät der Bauherren-Schutzbund. Sicherheit bietet nur das Prinzip Zahlung nach Baufortschritt und tatsächlich erbrachter mängelfreier Leistung.
Der Bauvertrag ist die Grundlage für die Kalkulation der Gesamtkosten des Immobilienerwerbs. Daraus ergibt sich die Höhe des benötigten Kredits. Wer sich dabei falsch beraten lässt, zahlt schnell mal eine fünfstellige Summe mehr für sein Eigenheim als nötig wäre, so Experten von der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Ein weit verbreitetes Manko ist der Mangel an Eigenkapital. Er verteuert die Finanzierung. Ein Viertel, besser noch ein Drittel der Gesamtkosten sollten aus Eigenmitteln bestritten werden.

Günstige Zinsen bekommt nicht jeder
In den Genuss der günstigen Zinskonditionen, mit denen die Banken aktuell gern werben, kommt nicht jeder. Die besten Zinsen gelten nur für einen Kredit bis zu maximal 60 Prozent des Immobilienpreises, ermittelte die Stiftung Warentest. Nur Bauherren, die mindestens 40 Prozent aus eigener Tasche zahlen, kommen in den Genuss. Alle anderen müssen draufzahlen.
Bei der Finanzierungsplanung dürfen die Nebenkosten nicht vergessen werden, betonen die Finanzexperten von Schwäbisch Hall. Die summieren sich nämlich ganz schön. Für Notar und Grundbucheintrag werden beispielsweise 1,5 Prozent des Kaufpreises fällig. 3,5 Prozent beträgt die Grunderwerbssteuer. Auch eventuelle Maklergebühren müssen einkalkuliert werden.
Bevor der Bauvertrag schließlich unterschrieben wird, muss er noch einmal gründlich geprüft werden, am besten von einem unabhängigen Fachmann. Denn von der Vertragsgestaltung hängt ab, wie der Bauherr später seine Interessen durchsetzen kann.

So sichern Sie die Baufinanzierung langfristig
Möglicherweise kommt es zu neuen Tiefstständen bei den Bauzinsen, falls sich die Konjunktur nicht schnell wieder erholt. Damit würden Immobilienfinanzierungen so preiswert wie nie zuvor. Wer aber auch langfristig von den günstigen Konditionen profitieren will, sollte unbedingt eine ausreichend lange Zinsbindungsfrist vereinbaren. Durch eine solche Zinsbindung ist sichergestellt, dass eventuelle Zinssteigerungen zu keiner kostenmäßigen Mehrbelastung werden. Kredite werden zwar umso teurer, je länger die Zinsbindungsfrist dauert, allerdings rentiert sich die Vereinbarung einer langen Zinsbindungsfrist gerade in Niedrigzinsphasen.
Quelle:fdi/ddp/DDP